Für Sie gelesen
Wir belegen jede Aussage in Ihrem Bericht mit einer Studie. Dadurch können Sie sich sicher sein, dass jede Erkenntnis über Ihr Mikrobiom evidenzbasiert ist. Damit Sie sich nicht durch jede Studie lesen müssen, machen wir das für Sie. Unter "Für Sie gelesen" fassen wir die wichtigsten Botschaften einer jeden Studie für Sie zusammen.
Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2022;19(10):625-637. doi: 10.1038/nature09944
Dieser Artikel handelt von dem Bakterium Akkermansia muciniphila, das seit seiner Entdeckung in den frühen 2000er Jahren mit zahlreichen Erkrankungen in Verbindung gebracht wird, wenn es im Darm fehlt oder reduziert vorkommt. Es gibt jedoch auch einige Faktoren wie Bewegung, den Verzehr von Lebensmitteln mit hohem Polyphenolgehalt, Fasten und die Einnahme des Medikaments Metformin, die das Vorkommen von A. muciniphila im Darm erhöhen können. Klinische Studien haben gezeigt, dass eine Einnahme von A. muciniphila als Nahrungsergänzungsmittel die Stoffwechselwerte bei Menschen mit metabolischem Syndrom verbessern kann. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirksamkeit von A. muciniphila bei anderen Krankheiten wie Diabetes Mellitus Typ 1 oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zu untersuchen, da vielversprechende Ergebnisse in Tierversuchen erzielt wurden.
eLife. 10:e67740. doi: 10.7554/eLife.67740
In dieser Studie haben Forscher gezeigt, dass eine Überbesiedlung des Darms von Neugeborenen mit der gewöhnlich vorkommenden Hefepilz Candida krusei zu einem erhöhten Risiko für allergisches Asthma im späteren Leben führen kann. Interessanterweise haben die Forscher auch entdeckt, dass bestimmte Stoffwechselprodukte von Bakterien im Darm, die kurzkettigen Fettsäuren, das Wachstum von Candida krusei hemmen können. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig das Zusammenspiel zwischen Bakterien und Pilzen im Darm für die Gesundheit des Menschen sein kann.
Nat Rev Microbiol. Published online October 17, 2022. doi: 10.1038/s41579-022-00805-x
Gallensäuren werden in der Leber gebildet, in der Gallenblase gespeichert und bei Bedarf für die Verdauung der Nahrung bereitgestellt. Im Darm wird ein Teil der Gallensäuren von der Mikrobiota in sogenannte sekundäre Gallensäuren umgewandelt. Einige Faktoren beeinflussen die Menge der umgewandelten Gallensäuren, zum Beispiel die Einnahme von Antibiotika oder eine fettreiche Ernährung. Studien zeigen, dass Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa niedrigere Konzentrationen an sekundären Gallensäuren im Stuhl haben. Auf der anderen Seite wurden erhöhte Konzentrationen mit dem metabolischen Syndrom und der Entstehung von Krebs in Verbindung gebracht.
Nat Rev Gastroenterol Hepatol. 2016 Dec;13(12):691-706. doi: 10.1038/nrgastro.2016.165. Epub 2016 Nov 16. PMID: 27848961; PMCID: PMC6312102
Die typisch westliche Ernährungsweise, die wenig Ballaststoffe, aber viel Fleisch und Wurst enthält, trägt zu einem erhöhten Darmkrebsrisiko bei. Die Darmmikrobiota, die Nahrung verarbeitet, spielt dabei eine wichtige Rolle. Ballaststoffe werden in kurzkettige Fettsäuren umgewandelt, die für eine gesunde Darmschleimhaut wichtig sind. Studien deuten jedoch darauf hin, dass eine tägliche Aufnahme von mehr als 50 g erforderlich ist, um das Darmkrebsrisiko zu senken. Die risikoerhöhende Wirkung von übermäßigem Fleischkonsum wird auch zum Teil über die Darmmikrobiota vermittelt, nämlich über bestimmte Stoffwechselprodukte, die sekundären Gallensäuren.
Current Opinion in Microbiology. 2017;39:1-6. doi: 10.1016/j.mib.2017.07.003
Der Artikel erklärt, wie ein Ungleichgewicht im Darmmikrobiom, auch Dysbiose genannt, entsteht. Normalerweise finden sich im Darm vorwiegend Bakterien, die nur ohne Sauerstoff leben können. Bei bestimmten Störungen wie der Einnahme von Antibiotika oder bei Entzündungen steigt jedoch der Sauerstoffgehalt im Darm an, was das Wachstum der weniger sauerstoffempfindlichen Proteobakterien begünstigt. Weitere Forschung ist nötig, um das vermehrte Vorkommen von Proteobakterien möglicherweise zur frühen Diagnose von Darmerkrankungen oder des metabolischen Syndroms nutzen zu können.
Nature. 2011;473(7346):174-180. doi: 10.1038/nature09944
Die Autoren dieser Studie identifizierten drei verschiedene Varianten des menschlichen Darmmikrobioms, die sogenannten Enterotypen. Diese Enterotypen unterscheiden sich durch ihre vorherrschenden Bakterien: Enterotyp 1 wird von der Bakteriengattung Bacteroides dominiert, Enterotyp 2 von Prevotella und Enterotyp 3 von Ruminococcus. Die Enterotypen waren in der Studie weitgehend unabhängig von Nationalität, Geschlecht, Alter und Body-Mass-Index. Die Forscher vermuten, dass die drei Enterotypen verschiedene Nahrungs- und Arzneimittel unterschiedlich verstoffwechseln.
Nature. 2018;555(7695):210-215. doi: 10.1038/nature25973
Diese Studie mit über 1.000 Teilnehmern zeigt, dass die mikrobielle Zusammensetzung des Darms viel stärker von Umwelteinflüssen als von der Genetik bestimmt wird. Verwandte, die nie zusammenlebten, wiesen keine Ähnlichkeiten in der Zusammensetzung des Mikrobioms auf. Personen jedoch, die in einem gemeinsamen Haushalt lebten, wiesen dagegen Ähnlichkeiten in ihrem Mikrobiom auf, auch wenn sie nicht miteinander verwandt waren.
Nutrients. 2019;11(9):2231. doi: 10.3390/nu11092231
Das Stoffwechselprodukt Equol wird von bestimmten Bakterien im Darm aus einem Inhaltsstoff gebildet, der vor allem in Sojabohnen vorkommt. Je nach Kulturkreis und Ernährung besitzen etwa 30 bis 50 Prozent der Menschen die dafür notwendigen Bakterien und können somit Equol bilden. Die gesundheitsfördernde Wirkung von Soja wird seit einiger Zeit diskutiert, Studien haben jedoch uneindeutige und widersprüchliche Ergebnisse gezeigt. Nach neuesten Erkenntnissen könnte dies mit der Fähigkeit zur Bildung von Equol zusammenhängen. Equol hat östrogenartige und antioxidative Eigenschaften. Erste Studien deuten darauf hin, dass Equol positive Wirkungen haben könnte, z.B. Linderung von Wechseljahresbeschwerden, Unterstützung des Herz-Kreislauf-Systems und Verzögerung der Hautalterung.
Sci Transl Med. 2022;14(655):eabj1895. doi: 10.1126/scitranslmed.abj1895
Diese Studie untersucht die Rolle der Darmmikrobiota bei der Entstehung von Bauchschmerzen bei Patienten mit Reizdarmsyndrom. Die Ergebnisse zeigen, dass Darmbakterien durch die Produktion von Histamin eine erhöhte Schmerzwahrnehmung auslösen können. Hauptverantwortlich für die bakterielle Histaminproduktion ist das Bakterium Klebsiella aerogenes.
Cell. 2014;159(4):789-799. doi: 10.1016/j.cell.2014.09.053
Diese Studie zeigt durch Vergleiche von eineiigen und zweieiigen Zwillingspaaren, dass das Darmmikrobiom zumindest teilweise von unseren Genen beeinflusst wird. Die Bakterienfamilie Christensenella hatte den höchsten vererbbaren Anteil und war auch im Darmmikrobiom der schlanken Studienteilnehmer (BMI < 25 kg/m2) besonders häufig vertreten. Eine positive Wirkung von Christensenella auf das Körpergewicht konnten die Autoren in Versuchen bei Mäusen bestätigen.
Journal of the American College of Cardiology. 2019;73(16):2089-2105. doi: 10.1016/j.jacc.2019.03.024
Die Darmmikrobiota scheinen eine wichtige Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu spielen, indem sie Nahrungsbestandteile in verschiedene Stoffwechselprodukte umwandeln. Besonders das Stoffwechselprodukt Trimethylamin-N-oxid ist hierbei problematisch, da es Entzündungen und Ablagerungen in den Gefäßen fördern und so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall erhöhen kann. Trimethylamin-N-oxid entsteht zum Beispiel bei der Umwandlung von Carnitin, einem Bestandteil von Fleischprodukten.
Science. 2011 Oct 7;334(6052):105-8. doi:
Diese Studie untersuchte den Zusammenhang zwischen der Ernährung und der Zugehörigkeit zu verschiedenen Varianten des Darmmikrobioms, den sogenannten Enterotypen. Die Ergebnisse zeigen, dass es keinen Zusammenhang zwischen kurzfristiger Ernährung und der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Enterotyp gibt. Die Forscher stellten jedoch fest, dass eine langfristige Ernährung mit viel tierischem Protein und Fett mit dem Bacteroides-dominanten Enterotyp in Verbindung steht, während eine kohlenhydratreiche Ernährung mit dem Prevotella-dominanten Enterotyp zusammenhängt.
Mucosal Immunol. 2017;10(1):18-26. doi: 10.1038/mi.2016.75
Dieser Artikel beschreibt die Rolle des Darmmikrobioms bei Entzündungen im Darm und den damit verbundenen Krankheiten wie chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen, Infektionen, Darmkrebs und Nahrungsmittelallergien. Bei Entzündungsreaktionen wird häufig eine Dysbiose, also ein Ungleichgewicht in der gesunden Zusammensetzung des Darmmikrobioms, beobachtet. Diese Dysbiose entsteht, wenn sich schädliche Bakterienarten, die sonst eher selten vorkommen, vermehren. Vor allem das Wachstum von Enterobakterien wird bei einer Dysbiose häufig beobachtet. Ursachen können Infektionen, die Einnahme von Antibiotika oder Ernährungsumstellungen sein.
Gut Microbiome. 2022;3:e3. doi: 10.1017/gmb.2022.3
Dieser Artikel befasst sich mit der Wechselwirkung zwischen Milchsäure und dem Darmmikrobiom und deren gesundheitlichen Auswirkungen. Milchsäure im Darm kann sowohl positive als auch negative Effekte haben. Eine Ansammlung von Milchsäure im Darm kann das Wachstum schädlicher Keime fördern und scheint mit dem Auftreten und der Schwere von entzündlichen Darmerkrankungen zusammenzuhängen. Andererseits können bestimmte Bakterien im Darm Milchsäure in kurzkettige Fettsäuren umwandeln, was sich positiv auf den Stoffwechsel auswirken kann.
Nat Rev Microbiol. Published online July 29, 2022:1-14. doi: 10.1038/s41579-022-00768-z
Die mikrobielle Besiedlung des Darms beginnt bei der Geburt und unterliegt in den ersten Lebensjahren ständigen Veränderungen und Anpassungen, die durch verschiedene Faktoren wie Antibiotikaeinnahme der Mutter vor oder während der Geburt, Art der Geburt und Säuglingsernährung beeinflusst werden. Im Erwachsenenalter bleibt das Mikrobiom im Darm in der Regel relativ stabil, kann jedoch durch Veränderungen im Lebensstil wie Ernährung beeinflusst werden. Bei älteren Menschen nimmt die Bakterienvielfalt im Darm üblicherweise ab. Ein späteres Einsetzen dieser Abnahme kann mit “gesundem Altern” in Verbindung gebracht werden.
Gut. 2020;69(12):2232-2243. doi: 10.1136/gutjnl-2020-322260
Die Darmschleimhaut hat wichtige Funktionen für die Gesunderhaltung des Körpers. Sie wirkt als Barriere gegen Fremdkörper und Krankheitserreger, lässt aber die für den Körper benötigten Nährstoffe und Wasser durch. Die Darmmikrobiota hilft dabei, die Schleimschicht zu regulieren. Bestimmte Bakterien, zum Beispiel Akkermansia muciniphila, können die Schleimbildung verstärken. Pathogene Keime hingegen können den Abbau der Schleimschicht fördern, wodurch es zum Eindringen von Fremdkörpern und Krankheitserregern und zu Entzündungen kommen kann.
Nat Microbiol. 2021;6(12):1493-1504. doi: 10.1038/s41564-021-00983-z
Das sekretorische Immunglobulin A ist ein Antikörper, der im Darm abgesondert wird und dort eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr spielt. In dieser Studie wurde gezeigt, dass ein Teil des sekretorischen Immunglobulins A gegen die schädliche Form des Darmpilzes Candida albicans, die sogenannten Hyphen, gerichtet ist. Beim Übergang in diese schädliche Form werden normalerweise vermehrt Antikörper gebildet, wodurch sich die Hyphen von Candida albicans selbst regulieren. Dieser Kontrollmechanismus scheint bei Menschen mit der entzündlichen Darmerkrankung Morbus Crohn nicht mehr zu funktionieren. Die Forscher fanden bei ihnen sowohl erhöhte Antikörperwerte als auch ein Übermaß an Candida albicans-Hyphen.
Nature. 2013;500(7464):541-546. doi: 10.1038/nature12506
Diese Studie zeigt, dass eine geringe bakterielle Vielfalt im Darm mit schlechteren Stoffwechselwerten, höherem Gewicht und Körperfettanteil sowie einer stärkeren Gewichtszunahme einhergehen kann. Die Analyse von nur wenigen Bakterienarten reicht aus, um Personen mit geringer oder hoher Bakterienvielfalt nahezu perfekt voneinander abzugrenzen. Dies eröffnet die Möglichkeit, mit einfachen diagnostischen Tests Personen mit einem erhöhten Risiko für verbreitete Krankheiten frühzeitig zu identifizieren.
Nat Med. 2019;25(7):1096-1103. doi: 10.1038/s41591-019-0495-2
Das Darmbakterium A.muciniphila lieferte in den letzten Jahren etliche vielversprechende Hinweise auf gesundheitsförderliche Aspekte. Diese klinische Studie zeigt erstmals die Sicherheit und Wirksamkeit dieser Bakterienart als Nahrungsergänzungsmittel. Über einen Zeitraum von 3 Monaten verbesserten sich einige wichtige Stoffwechselwerte wie Insulinsensitivität und die Cholesterinwerte.
Nat Rev Nephrol. Published online January 11, 2023:1-15. doi: 10.1038/s41581-022-00654-0
Zahlreiche Studien zeigen, dass die Darmmikrobiota in Kombination mit der Ernährung den Blutdruck beeinflussen kann. Kurzkettige Fettsäuren, die von der Mikrobiota aus Ballaststoffen gebildet werden, können den Blutdruck senken. Salz und Nahrungsbestandteile aus tierischen Lebensmitteln können dagegen von der jeweiligen Mikrobiota Stoffwechselprodukte umgewandelt werden., die den Blutdruck erhöhen. Einige Studien weisen zudem darauf hin, dass die Zusammensetzung des Darmmikrobioms die Wirkung bestimmter Medikamente gegen Bluthochdruck beeinflussen kann.
Nat Rev Microbiol. 2013 Sep;11(9):639-47. doi: 10.1038/nrmicro3089. Epub 2013 Aug 5. PMID: 23912213
Der Artikel diskutiert, ob es eine Ursache-Wirkungsbeziehung zwischen Darmmikrobiota und Fettleibigkeit gibt. Versuche an Mäusen zeigen, dass die Übertragung des Mikrobioms fettleibiger Mäuse auch bei zuvor keimfreien Mäusen zu Fettleibigkeit führen kann. Auch zahlreiche Studien an Menschen zeigen einen Zusammenhang zwischen dem Darmmikrobiom und Fettleibigkeit, Ursache und Wirkung sind jedoch noch nicht vollständig geklärt. Das Darmmikrobiom kann über die Verstoffwechselung der Ernährung auf den Wirt einwirken: Beispielsweise führt die Umsetzung von Ballaststoffen zu einem Sättigungsgefühl. Andererseits stellen bestimmte Bakterien bei fettreicher Ernährung Stoffwechselprodukte her, die chronische Entzündungsreaktionen fördern und damit Fettleibigkeit begünstigen.
The Lancet Microbe. 2022;3(12):e969-e983. doi: 10.1016/S2666-5247(22)00203-8
Im Darm leben wesentlich weniger Pilze als Bakterien, aber dafür variiert die Anzahl und Zusammensetzung der Pilze im Darm zwischen den Menschen stärker und kann sich auch schneller ändern als bei Bakterien. Die Zusammensetzung des Pilz-Mikrobioms hängt von der Ernährung ab, mit besonders großen Unterschieden zwischen Vegetariern und Personen mit fleischhaltiger westlicher Ernährung. Das Pilz-Mikrobiom wurde bereits in zahlreichen Studien mit verschiedenen Erkrankungen in Verbindung gebracht, wie chronisch entzündlichen Darmerkrankungen, Krebs, Stoffwechselerkrankungen, aber auch Infektionen und neurologischen Störungen.
BMC Biol. 2019;17:83. doi: 10.1186/s12915-019-0699-4
Dieser Artikel fasst den aktuellen Stand der Forschung über die Bakterienfamilie Christensenella zusammen, die erst seit Anfang der 10er Jahre bekannt ist. Die Bakterienfamilie weist eine relativ hohe Erblichkeit auf, wobei die spezifischen Gene noch nicht bekannt sind. Eine verminderte Menge an Christensenella im Darmmikrobiom konnte bereits mit zahlreichen Erkrankungen in Verbindung gebracht werden, wobei der Zusammenhang von der Bakterienfamilie mit einem gesunden BMI am besten belegt ist.
Cells. 2019;8(12):1642. doi: 10.3390/cells8121642
Das Hormon Östrogen spielt bei vielen Menschen eine Rolle bei der Entstehung von Brustkrebs, und das Darmmikrobiom ist an der Regulierung von Östrogen beteiligt. Eine wichtige Rolle spielt dabei ein Enzym namens Beta-Glucuronidase. Es wandelt bereits verwertetes Östrogen im Darm in eine aktive Form um, die vom Körper wieder aufgenommen wird und so den Östrogenspiegel erhöht. Da ein hoher Östrogenspiegel das Brustkrebsrisiko erhöhen kann, wird angenommen, dass ein Überschuss an Beta-Glucuronidase produzierenden Bakterien im Darm das Brustkrebsrisiko erhöht.
Kidney International. 2013;83(6):1144-1149. doi: 10.1038/ki.2013.104
Einige Menschen haben im Dickdarm Bakterien namens Oxalobacter formigenes die dabei helfen, das Mineralsalz Oxalat abzubauen. Oxalate sind Bestandteile der meisten Harnsteine und kommen in einigen Lebensmitteln wie Spinat, Mangold oder Rhabarber vor. Diese Studie zeigt, dass Personen mit Harnsteinleiden seltener Rückfälle erleiden, wenn sie die Bakterien O. formigenes im Darm haben.
Appl Environ Microbiol. 2014;80(9):2889-2900. doi: 10.1128/AEM.00342-14
Accessed September 9, 2022. doi: 10.1152/ajpgi.00230.2019
Nat Rev Microbiol. 2021;19(1):55- 71. doi:10.1038/s41579-020-0433-9
Nature. 2006;444(7122):1022-1023. doi:10.1038/4441022a
Nat Microbiol. 2018;3(1):8-16. doi:10.1038/s41564-017-0072-8
Science Advances. 2015;1(3):e1500183. doi:10.1126/sciadv.1500183
