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Biochemische Parameter

 

Die Diagnose von gastrointestinalen Krankheiten wird häufig dadurch erschwert, dass betroffene Patienten unspezifische Symptome wie chronischen Durchfall oder  Bauchschmerzen haben; häufig bestehen diese Beschwerden schon über Monate oder Jahre. Eine Möglichkeit dem Beschwerdegrund näher zu kommen, ist die Bestimmung biochemischer Parameter, die mit Beschwerdesymptomen oder Krankheiten in  Zusammenhang stehen.

Calprotectin

Calprotectin ist ein Protein, das von bestimmten weißen Blutkörperchen gebildet wird. Bei Entzündungen der Darmwand kann es im Stuhl vermehrt vorkommen. Calprotectin wird insbesondere zur Diagnostik von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn und Colitis Ulcerosa) genutzt. Im Gegensatz zum Reizdarmsyndrom (Colon irritabile) ist beim Vorhandensein einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung mit erhöhten Calprotectin-Werten im Stuhl zu rechnen. Doch manchmal zeigen auch gesunde Menschen erhöhte Calprotectinwerte.

 

Histamin

Histamin ist ein Gewebshormon und Neurotransmitter mit vielfältigen Aufgaben im Körper. Es spielt eine Rolle bei allergischen und Entzündungs-Reaktionen, wirkt regulatorisch auf den Schlaf-Wach-Rhythmus und den Appetit. Es wird durch körpereigene Zellen (Immunzellen, einige Nervenzellen und Zellen der Schleimhäute) sowie durch bestimmte Darmbakterien aus der Aminosäure Histidin gebildet. In einer Stuhlprobe bestimmtes Histamin gilt als unspezifischer Marker für Darm-Entzündungen.

 

Sekretorisches Immunglobulin A (sIgA)

sIgA ist ein Antikörper, der in der Darmschleimhaut vorkommt. Durch Bindung an ihre Oberflächen, verhindert sIgA den Eintritt von Krankheitserregern über die Darmwand und aktiviert das Immunsystem. Im Stuhl kennzeichnen niedrige sIgA-Konzentrationen
eine eingeschränkte Barrierefunktion der Darmwand3. Erhöhte sIgA-Konzentrationen können dagegen auf eine akute Immunreaktion im Darm hinweisen.

 

α-1-Antitrypsin (AAT)

Über die Bestimmung von α1-Antitrypsin im Stuhl lässt sich abschätzen, ob eine erhöhte Durchlässigkeit der Darmwand vorliegt. Zwar deutet ein erhöhter α1-Antitrypsin-Spiegel im Stuhl nicht auf eine bestimmte Erkrankung hin; wohl aber auf einen erhöhten Proteinverlust über den Darm als mögliche Folge einer verminderten Darmwandintegrität.

 

Zonulin

Eine erhöhte Konzentration von Zonulin im Stuhl weist auf eine gesteigerte Durchlässigkeit der Darmwand hin.