Westliche Ernährung -
Warum ist sie eigentlich so ungesund?
Auf Volksfesten reihen sich Stände mit Currywurst, Pommes und Softdrinks aneinander. In den Innenstädten wimmelt es von Dönerbuden, Burgerläden und Eisdielen. Zu Hause eine Fertigpizza, weil es schnell gehen muss, im Büro ein Schokoriegel und abends vor dem Fernseher dürfen die Chips natürlich auch nicht fehlen. Manch einem in Deutschland dürfte das bekannt vorkommen. In den europäischen Nachbarländern sieht es meist auch nicht besser aus, von den USA ganz zu schweigen.
Übergewicht und chronische Erkrankungen
Die westliche Ernährung gilt als Hauptursache für die drastische Zunahme von Übergewicht und Fettleibigkeit in den letzten Jahrzehnten. Mit wiederum verheerenden Folgen. Exzessives Körpergewicht gilt als Risikofaktor für zahlreiche Krankheiten, allen voran Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall und verschiedene Krebsarten. Aber auch unabhängig vom Körpergewicht hat die Ernährung einen wesentlichen Einfluss auf unsere Gesundheit.
Viel Fleisch und verarbeitete Lebensmittel, aber wenig Obst und Gemüse
In den letzten Jahren hat die Ernährungsforschung eindrucksvoll gezeigt, dass die westliche Ernährung, auch bezeichnet als “Western Diet", mit zahlreichen Krankheiten in Zusammenhang steht (DOI: 10.1186/s12955-020-01581-z). Diese Ernährungsweise ist durch einen hohen Konsum von Fleisch und anderen tierischen Lebensmitteln, Salz, Zucker, Weißmehlprodukten und industriell verarbeiteten Lebensmitteln gekennzeichnet, enthält aber wenig frisches Obst und Gemüse. Im Gegensatz dazu wird der mediterranen Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und Olivenöl eine gesundheitsfördernde Wirkung zugeschrieben (DOI: 10.3390/nu12020334).
Ungesunde tierische Fette, viel Zucker und wenig Ballaststoffe
Warum aber ist die westliche Ernährung so ungesund? Hier sind einige Gründe dafür:
- Tierische und industriell verarbeitete Fette enthalten gesättigte und trans-Fettsäuren. Diese erhöhen den Cholesterinspiegeln und damit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gute Fette, wie Raps-, Lein- oder Olivenöl oder Fette aus fettem Seefisch (Lachs) enthalten dagegen Omega-3-Fettsäuren, die eine herzschützende Wirkung haben.
- Zuckerhaltige Lebensmittel enthalten viele Kalorien, aber wenige Nährstoffe. Sie lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen, aber auch schnell wieder abfallen, so dass man schnell wieder hungrig wird. Besonders fatal sind zuckerhaltige Softdrinks. Sie enthalten viele Kalorien, ohne satt zu machen.
- Der geringe Verzehr pflanzlicher Lebensmittel kann zu einer Unterversorgung an Vitaminen und Mineralstoffen führen und stellt dem Körper nur wenig Ballaststoffe zur Verfügung. Ballaststoffe jedoch haben eine gesundheitsfördernde Wirkung, indem sie unter anderem das Sättigungsgefühl erhöhen und die Darmtätigkeit anregen.